Landmaschinen: Richtig warten und pflegen
Ob Schlepper-Oldtimer oder modernste Hightech-Traktor: Ohne Zugmaschinen läuft auf den Höfen und Feldern Österreichs kaum etwas. Sie sind ein wichtiges Werkzeug in der Landwirtschaft und müssen deshalb auch zuverlässig funktionieren. Ausfälle sind nicht nur ärgerlich, sondern kosten oft zusätzlich wertvolle Zeit – und damit Geld. Durch eine regelmäßige und gründliche Wartung lassen sich kritische Defekte vorbeugen. Als netter Nebeneffekt erhält man auf diese Weise auch den Wert des eigenen Traktors, was sich gerade bei älteren Modellen lohnen kann.
Wieso die Wartung wichtig ist
Die meisten Landmaschinenbesitzer sind selbst Landwirte und somit auf die einwandfreie Funktion eines Traktors angewiesen. Viele Aufgaben müssen umgehend erledigt werden und lassen sich keinesfalls aufschieben. Springt der Traktor nicht an, oder ist er nicht voll einsatzfähig, dann kommt es zu zeitraubenden Verzögerungen, die unter Umständen ein ordentliches Loch in die Kasse reißen können. Umso schlimmer ist es, wenn eine Maschine während der Saat oder Ernte ausfällt. Sofern die Reparatur eigenhändig vorgenommen werden kann, müssen Sie die benötigten Ersatzteile trotzdem erst bestellen.
Viele Defekte lassen sich durch eine regelmäßige Wartung und das Führen einer Mängelliste verhindern. So können Sie Reparaturen gegebenenfalls in den ruhigen Wintermonaten ausführen, damit der Traktor im Frühjahr wieder aufs Feld kann. Bei Sammlerstücken, die nicht mehr aktiv im Einsatz sind, gehört die Pflege ebenfalls zur Routine. Nur so lässt sich der Wert des guten Stücks langfristig erhalten.
Vorgehen bei der Wartung und Instandsetzung
Jede Stunde, die ein Traktor nicht auf Feld kann, kostet Geld. Deswegen sollten Sie in regelmäßigen Abständen etwas Zeit investieren, um die Maschine genaustens auf Verschleiß und Defekte prüfen. Typische Verschleißteile wie Gasdruckfedern bei alten Modellen oder Riemen sind besonders gründlich zu inspizieren. In modernen Schleppern ist viel Elektronik verbaut, die Sie im Zweifelsfall vom Fachmann prüfen lassen müssen. Wer sich mit Elektrotechnik auskennt und das entsprechende Werkzeug besitzt, kann aber auch elektronische Ersatzteile austauschen. Hochwertige Steckerverbindungen, Lichtmaschinen und Hydrauliktechnik erhalten Sie im Internet oder beim stationären Fachhandel.
Die folgende Checkliste zeigt auf, welche Punkte bei der Wartung in jedem Fall anzuarbeiten sind:
- Komplette Reinigung mit Druckluft und Wasser
- Kontrollieren und ggf. Ersetzen typischer Verschleißteile
- Überprüfen des Ölstands
- Kontrollieren, säubern und ggf. Austausch von Filtern
- Ölen und Schmieren beweglicher Bauteile
- Überprüfen des Reifendrucks
Regelmäßiges Reinigen schont den Lack
Neben der technischen Überprüfung spielt die gründliche Reinigung ebenfalls eine große Rolle. Ein sauberer Traktor sieht nicht nur besser aus, sondern behält auch lange eine intakte Lackschicht. Ist diese nämlich erst einmal zerstört, macht sich schnell der Flugrost breit. Für das Beseitigen alltäglicher Verschmutzungen bieten sich die Kombination aus Hochdruckreiniger und Druckluftkompressor an. Bei Maschinen mit empfindlicher Elektronik ist von der Wasserdusche eher abzuraten. Anhänger oder Pflüge lassen sich jedoch problemlos abspülen – gerne auch mit dem Hochdruckreiniger. Gleiches gilt für die Karosserie des Traktors. Stellen, an denen sich Ventile, Kugellager oder Motoren befinden, säubern Sie hingegen am besten mit dem Druckluftkompressor.
Maschinen auf die Wintermonate vorbereiten
Wenn die kalte Jahreszeit kommt, gibt es für den Traktor oder die Erntemaschine in der Regel weniger zu tun. Damit längere Standzeiten der Maschine nicht schaden, sollten Sie Ihre Gerätschaften immer Winterfest machen. Die Grundreinigung ist die erste vorbereitende Maßnahme. Anschließend sollten Sie sich den Reifendruck noch einmal genauer anschauen. Steht der Traktor lange Zeit auf einem Fleck, bilden sich unter Umständen sogenannte Standplatten aus. Für Schlepper ist ein Reifendruck von mindestens 1,6 und höchstens 2,0 Bar empfohlen. Dieser Wert gilt als ideal in der kalten Winterzeit.
Zusätzlich hilft das Aufbocken, um die Räder zu entlasten. Für diese Maßnahme müssen Sie meistens nicht einmal investieren, da viele Anbaugeräte entsprechende Vorrichtungen bereits besitzen. Alternativ bieten sich jedoch auch einfache Kanthölzer an. Je nach Standort sollten auch der Motor und die elektronischen Bauteile vor Kälte geschützt sein. Sorgen Sie also dafür, dass sich ausreichend Frostschutzmittel im Kühlersystem und der Wischanlage befindet. Bei längeren Standzeiten können Sie zusätzlich die Batterien abgeklemmt oder ausbauen.