Naturholzmöbel reinigen – eine Rundumbetrachtung
Dem Charme von Naturholz ist zu verdanken, dass dieses Material nie ganz verschwunden ist für den Bau von Möbeln. Zu ihren Zeiten setzten Pressspan, MDF-Platte und Plastik großspurig dazu an, Massivholz zu ersetzen. Sie schafften es nicht. Menschen hängen nun mal an diesem bevorzugten Möbelmaterial, das sie so lange kulturell begleitet hat. Es steht für Gemütlichkeit und lebendige Oberflächen. Um lange etwas davon zu haben, stellt sich nun die Frage, wie wir Naturholzmöbel reinigen, wie wir Naturholzmöbel pflegen und wie wir Naturholzmöbel behandeln wollen. Ein paar Unterschiede gibt es natürlich auch zu beachten. Im Holz selbst, in seiner Versiegelung und um welche Art Beeinträchtigung es geht.
Wir wollen unser gutes Stück schützen und erhalten
Sie werden schon wissen, dass kein Holz wie das andere ist. Da sind die unterschiedlichen Holzsorten; diese können gewachst, geölt, gelaugt, lackiert oder naturbelassen sein. Und was auf diese trifft, sind verschiedene Arten von Flecken oder Einflüssen, die ihre unschönen Spuren hinterlassen. Harmloserer Art oder von richtig schädigender Art, nur an der Oberfläche oder tiefer eindringend. Selbst der Ort, wo das Möbel steht, wird seinen Teil dazu beitragen, wie es sich hält und wie es nach einiger Zeit aussieht. Wenn Sie Naturholzmöbel reinigen wollen, dann tun Sie das mit dem Wunsch, das möglichst schonend fürs Material zu tun. Es soll original erhalten bleiben und keine Spuren zurückbleiben. Ein bisschen ist das wie beim Arzt, wenn Sie Naturholzmöbel behandeln; erst diagnostizieren Sie die Art der Beeinträchtigung und die Beschaffenheit der betroffenen Holzfläche – darauf finden Sie die beste Behandlungsmethode, damit der ,Patient‘ wieder ‚gesund‘ wird. Das ist gar nicht so schräg für eine Metapher, denn wir haben es mit durchaus lebendigem Material zu tun, das ‚krank‘ sein kann.
Weiter möchten Sie wissen, wie Sie Naturholzmöbel pflegen, also unabhängig davon, ob bereits Beeinträchtigungen vorliegen oder nicht. Sie möchten einfach ein Rezept finden, um das Möbel optimal zu erhalten. Die Pflege richtet sich streng nach Beschaffenheit des Untergrundes, sonst stellen Sie nur ein neues Desaster an, auch wenn Sie es nur ‚gut meinten.
Welche Rolle spielt die Holzsorte?
Insbesondere für die unbehandelten Möbel ist die Frage von großem Interesse, welche Sorte Holz für den Bau verwendet wurde und an der Oberfläche zu sehen ist. Innere Bauteile sind irrelevant -ja, diese könnten sogar aus MDF sein, für die Beeinträchtigungen an der Oberfläche sind sie nicht erreichbar und können daher ausgeblendet bleiben. Die verwendeten Holzsorten kommen aus Nadelbaum- oder Laubbaumarten und bringen jede ihre typische Erscheinung in Maserung und Farbe mit. Wollen Sie Naturholzmöbel reinigen oder Naturholzmöbel behandeln, stellen Sie sich auf diese Holzart ein. Sie möchten das gegebene typische Bild erhalten oder reproduzieren. Zum Beispiel ein dunkler Wachsstift, der auf Nussholz abzielt, würde auf einem hellen Fichtenholz überhaupt keinen Sinn machen.
An Holzarten begegnen wir häufig Fichte, Tanne, Eiche, Buche, Ahorn, Birke, Esche, Nussbaum, oder gelegentlich eine andere Obstbaumart wie Kirsche oder Birne. Exotische Holzarten sind Teak, Mahagony, Eukalpytus und neuerdings speziell indische Sorten wie Shisham oder Mango. Bei den Exoten hat sich der Fokus von den raren und schützenswerten Edelhölzern zu rasch wachsenden Plantagenhölzern ohne ökologische Bedenken gewandelt. Wir wollen hier kein Holzlexikon erstellen: es genügt im Kontext zu wissen, dass alle diese Hölzer verschiedenporig sind und individuell auf Drücke, auf Temperaturen, auf Feuchtigkeit reagieren. Beim Naturholzmöbel Pflegen müssen Sie darum ins Kalkül einbeziehen, wie sich Ihre vorliegende Holzart verhält.
Ihre Pflegemittel sollten idealerweise auf die Holzart abgestellt sein und harmonisieren. Wenn Sie daher die Wahl haben zwischen einem ‚Universalmittel‘ und einem speziell auf Ihr Holz abzielendes Spezialmittel, geben Sie letzterem immer den Vorzug.
Die wichtige Berücksichtigung der Versiegelungsart
Die Porigkeit, die gerade angesprochen worden ist – offen oder geschlossen, saugfähig oder abweisend, groß oder klein – kann durch eine Oberflächenversiegelung egalisiert werden: das heißt, sie spielt dann keine Rolle mehr, wenn die Versiegelung sie von der Umgebung wirksam verschliesst. Sie hat dann nur noch eine ästhetischen Wirkung über die Anmutung der Holzstruktur. Uns hat die Porigkeit nur zu interessieren im Fall der unbehandelten Holzoberflächen, die also Umwelteinflüssen zur Gänze ausgesetzt bleiben. Allgemein sind Laubhölzer kleinporiger, härter und unempfindlicher gegen Nässe. Es gibt einen Zusammenhang zwischen der Rohdichte und dem Gefäßanteil im Holz. Die Kapillarstruktur, wie die Porigkeit auch genannt wird, bestimmt also den Feuchtigkeitsfluss im Holz, seine Wärmeleitung und seine Kohäsion. Wie kann diese Porigkeit nun überdeckt werden? Farblacke verbergen die Holzstruktur vollkommen; Klarlacke riegeln genauso die Porigkeit ab, lassen aber wenigstens noch Licht und den Blick durch aufs Holz.
Diese Art der Abriegelung ist komplett und entzieht Ihnen das Holz, so lange die Lackschicht nicht penetriert wird. Lackierte Naturholzmöbel reinigen Sie also nach den Erfordernissen der verwendeten Lacke, nicht des Holzes. Dabei wird man nur scheuernde Mittel vermeiden wollen, die sonst Kratzer in der Lackschicht erzeugten, sowie vermeiden wollen, den Lack chemisch anzulösen. Zum Behandeln von lackierten Naturholzmöbeln ist also von Universal-Verdünnern, Aceton und ähnlichen scharfen Mittel abzuraten. Polituren und Möbelpflegesprays sind hier komplett sinnlos, da sie ja nicht ans Holz herankommen. Dann sind da die gewachsten Holzoberflächen.
Diese Art Naturholzmöbel pflegen Sie durch eine Abfolge von Entstauben, nebelfeuchtem Abwischen, dann dem Hauptvorgang – Präparation der Fläche mit neuem Bienenwachs. Spezielle Wachsbalsam-Reiniger zielen auf diese Art Holzfläche ab. In Härtefällen kann dieses Mittel auch auf ein feines Schleifpapier oder Polierflies aufgetragen und so eingerieben werden. Sie reinigen dann mit Kernseife und wachsen neu ein. Die dritte und vierte große Kategorie, seine Naturholzmöbel behandeln zu lassen, ist die Anlage einer geölten und gelaugten Fläche. Hier lässt sich das Öl mit Nachreiben mit Naturharzöl oder Paraffinöl erneuern. Nach fünf Minuten Einwirken wird mit fusselfreiem Poliertuch nachgearbeitet.
Starke Verschmutzungen erfahren ein Wegschmirgeln mit 280er Schleifpapier, eine Wäsche mit Kernseife und den örtlichen Neuaufbau der Ölung. Geölte und gelaugte Hölzer bleiben in ihrer Porigkeit offener als solche mit Wachsschicht.
Was ist an Verschmutzungen zu erwarten und was tun Sie dagegen?
Wie gefährlich ein Fleck Ihrem Holz werden kann, lässt sich daran festmachen, wie tief die Beeinträchtigung ins Holz oder die darüber aufgebrachte Schutzschicht einzudringen vermag und wie löslich sie wiederum ist, um beim Naturholzmöbel Reinigen wieder entfernt zu werden. Im günstigsten Fall hat die Schutzschicht dafür gesorgt, dass die Substanz auf ihr verblieben ist und nicht ins Holz gelangte – das ist ihr Hauptzweck. Bei intakter Wachsschicht oder Ölung mag es genügen, eine aufliegende Flüssigkeiten mit einem saugfähigen Material wie einem Lappen aufzusaugen und wegzuwischen, ohne durch Andruck erst dafür zu sorgen, dass die Verunreinigung an der Oberflächenversiegelung vorbei ins Holz gedrückt oder eingeschwemmt wird. Heftiger sind solche Verschmutzungen, die ihrer chemischen Zusammensetzung nach geeignet sind, Wachs oder Öl anzugreifen und unwirksam zu machen. Dann ist der Weg ins Holz natürlich offen.
Wenn das geschieht, muss der eindringende Stoff zunächst chemisch neutralisiert werden, um nicht weiterzuwirken. Dann kann die Schutzschicht in der beschriebenen Weise für jede Oberflächenart wiederhergestellt werden. Natürlich ist es ein Vorteil, wenn Sie zum Naturholzmöbel Behandeln schnell und entschieden handeln und eine Lache nicht stundenlang auf dem Tisch stehen lassen. Durch schnelles Eingreifen kann der Aufwand zum Naturholzmöbel Pflegen womöglich auf ein feuchtes Aufwischen beschränkt bleiben, die aufwendige Restaurierung der Schutzschicht kann man sich dann sparen. Einwirkende Säuren können ganz gut mit Natron neutralisiert werden. Holzpflegemittel mit unbekannter Zusammensetzung sollten vermieden werden, wenn nicht ausgeschlossen werden kann, dass diese Lösungsmittel enthalten, die mit der Oberfläche aggressiv reagieren könnten.
Die Rolle des Aufstellungsortes für den Erhalt des Holzmöbels
Der Standort des Naturholzmöbels ist von Wichtigkeit, wenn es darum geht, Witterungsverhältnisse als Ursache für Verunreinigung oder Schäden zu identifizieren. Direkte Sonneneinstrahlung wird auf Naturholz zum Ausbleichen anregen, durch UV-Anteile im Sonnenlicht. Feuchtigkeit bringt Schädlinge und Pilzbefall mit sich, zudem kann es zu Rissen und Verwerfungen im Holz kommen, da die Form nicht mehr aufrechterhalten werden kann, die es im getrockneten Zustand und zu seiner Verarbeitung eingenommen hatte. Holz quillt bei Aufnahme von Feuchtigkeit an einem ungeeigneten Ort auf, Nadelholz mehr als Laubholz.
Furniere können dann reißen und abplatzen, wasserlösliche Leime halten nicht länger Leimstellen zusammen. Über längere Zeit wird das Möbelstück instabil. Es wird meist genügen, Möbel im temperierten Innern und trocken zu halten, was wohl die Regel sein wird. Direkt neben einem Heizkörper oder Ofen ist auch keine gute Idee, denn Hitze lässt das Holz genauso arbeiten wie Kälte es tun kann, dazu gibt es dann ein starkes Temperaturgefälle von einem Ende des Möbelstücks zum anderen, also quer durchs Material. Das kann Folgen haben. Denken Sie auch an natürliche Holzschädlinge, die nicht geduldet werden sollten, wenn sie erst bemerkt wurden. Das ist vor allem der Hausbock und sein Larvenstadium, der Holzwurm. Sie verraten sich durch Geräusche wie durch das Ausrieseln von Bohrstaub am Möbelstück. Dafür gibt es passende Schädlingsbekämpfungsmittel. Nach getaner Vergiftung können Fraßlöcher beim Naturholz Behandeln mit farblich passenden Wachs verschlossen werden oder Sie setzen eine Reparaturpaste ein, die aushärtet und möglichst in der Holzfarbe besorgt werden sollte – sie kann aber auch beizbar sein und damit auf die Tönung der Umgebung gebracht werden.
Holzsorte, Versiegelung und Schmutzart zusammen betrachten
Die Situation bei einer anfallenden Verschmutzung auf Ihrem Holzmöbelstück stellt sich, wie soeben ausgeführt, also als Summe der Faktoren (1) Holzsorte (2) Oberflächenbehandlungs- und Versiegelungsart und (3) Charakteristik der Verschmutzung zusammen. Der größtmögliche Schutz der Holzsorte ist dabei die höchste Priorität, während die Oberfläche während des Naturholzmöbel Behandelns auch mal vorübergehend aufgeopfert werden kann, etwa durch mechanischen Anschliff, da sie ja hinterher wieder aufgebaut werden kann. Ist das gesamte Möbelstück beeinträchtigt worden, etwa durch Wasserschaden, erstrecken sich die Rettungsversuche auf das gesamte Möbelstück, ehe im Detail weitergearbeitet werden kann. Hier im Beispiel ist das ein behutsames Durchtrocknen, damit es nicht zu Verwerfungen kommt, während Sie an einem Detail arbeiten – und somit alles wieder in Frage gestellt wird. Hüten Sie sich vor Überreaktionen. Gerade bei alten Stücken ist eine Patina und erhalten bleibende Schrammen nicht unbedingt von Nachteil und kann positiv zum betagten Gesamtbild beitragen. Ein altes Möbel gewinnt dadurch an Authentizität und ‚erzählt eine Geschichte‘.
Einige Tipps und Hausrezepte zum Pflegen und Reinigen von Holzmöbeln
Wenn Gegenstände immer an derselben Stelle auf einer Holzplatte stehen, während darum herum Licht einfällt, kann es zu Ausbleichungen kommen, die die geschützte Stelle ,verewigen‘. Was kann man dann tun, um das Naturholzmöbel darauf zu behandeln? Geduld! Mit der Zeit nivelliert sich das Erscheinungsbild wieder, wenn Licht nun auch auf die ehemals abgedeckte Stelle fällt. Das kann allerdings lange dauern. Denken Sie einfach daran, Sachen nicht auf derselben Stelle über längere Zeit (Jahre) zu postieren – man denke an Nippes und Ziergegenstände. Eine Wäsche mit Natronlauge (Handschuhe tragen) vermag Schmutz auszuwaschen, aber vergessen Sie nicht nach Reinigung des Naturholzmöbels die Ölung mit frischem Auftrag von Leinöl zu erneuern. Gegen Brandflecken gibt es den Hausfrauentipp, dagegen Mayonnaise-Bestrich einzusetzen. Funktioniert aber nur, wenn noch keine Verkohlung der Stelle eingetreten ist. Die Mayonnaise soll 30 Minuten einwirken, danach wird sie entfernt und die Stelle mit Leinöl oder bei Wachsversiegelung mit Bienenwachs wieder verschlossen. Hitzeflecken sollen auch mit einem Heißluftfön kurierbar sein, wenn man aus der Nähe den Hitzeabdruck mit Heissluft bestreicht.
Das klingt allerdings eher danach, als würde damit die Wachsschicht angeschmolzen und wäre nach Abkühlen wieder ausgeglichen ausgebreitet. Gegen Wasserflecken wird zum Reinigen des Naturholzmöbels eine Auflage aus kalter Zigarettenasche oder Zahnpasta empfohlen. Diese und ähnliche Tipps probieren Sie erst mal an einem weniger exponierten und wertvollen Holzstück, das entsprechend präpariert wurde, aus. Für das Naturholzmöbel Pflegen fand sich der Tipp, aus einem Gemisch aus Mandelöl und Wasser (zu gleichen Anteilen) ein Poliermittel herzustellen und mit einem Tuch aufzutragen und zu verreiben. Im Resultat soll mattem und rissigem Holz zu Glanz und Glättung verholfen werden.
Fazit für den Holzmöbelliebhaber
Im Alltag werden Sie für die Naturholzmöbel Reinigung mit einfachem Abwischen mit einem nur leicht angefeuchteten Tuch auskommen, die Mikrofasertücher sind für geölte Flächen gedacht. Wenn es darum geht, tiefergehende Wunden und Beschädigungen zu reparieren, geht das nicht, ohne die Schutzschicht abzutragen. Denken Sie immer daran, diese wieder zu erneuern, wenn Sie mit der Aufbereitung des Holzes darunter abgeschlossen haben. Feine Schleifmittel sind dazu wertvolle Hilfen, gröbere verbieten sich, da Sie sich nicht mit Kratzern im Holz verewigen wollen. Kommt es zu Furchen, Abspanung und Löchern, bietet der Handel Pasten in der entsprechenden Holztönung an, um die Vertiefungen auszufüllen.
Handwerklich geschickte Könner schneiden sich ein Holzstück derselben Sorte, das eingefügt werden kann und denselben Anblick bietet (Maserungsrichtung beachten). Tiefer gehende Beschädigungen sind, vor allem wenn es sich um ein wertvolles, altes Stück handelt wie eine Barockvitrine mit Intarsien, Sache eines auf Restaurierung spezialisierten Tischlers. Den sollten Sie dann für das Behandeln von Naturholzmöbeln heranziehen, wenn Sie unsicher sind und nicht selbst große Fertigkeiten auf dem Gebiet besitzen. Es gilt in jedem Fall, nicht zu ‚verschlimmbessern‘ und sich im richtigen Moment einzugestehen, dass es zur Bewältigung des Problems und zum Werterhalt des Stücks einen Profi braucht.