Wohnen im Ökogebiet – Sozial ökologisches Konzept
Dieser Fachartikel soll dem Leser einen kleinen Einblick über die wichtigsten Referenzpunkte zur Qualifizierung für ein Ökogebiet darlegen. Die Planung wird vorrangig durch ein sozial-ökologisches Konzept bestimmt.
Soziales Konzept
Neben der ökologischen Konzeption ist der Aspekt einer ausbalancierten Sozialstruktur unabdingbar für ein Ökogebiet. Nachhaltigkeit bedeutet nicht nur, Rohstoffe sparsam zu verwenden, sondern auch ein langes, glückliches Verhältnis mit den Nachbarn und den Menschen in der engen Umgebung. Förderung des Gemeinschaftslebens lautet deshalb eine Devise. Aufgrund dessen ist es auch schon für den Bauplaner im Vorfeld wichtig zu wissen, wie die Durchmischung der Gruppe aussieht, die das Wohnprojekt bezieht. Entscheidet sich der Bauträger für eine homogene Gruppe, die ähnliche Interessen vereinigen? Oder ist die Gruppe eher gemischt und verschieden? Zu welcher Altersstruktur sollen die potenziellen Bewohner gehören? Diese und weitere Fragen gilt es zu berücksichtigen.
Eine weitere Vorgabe ist natürlich die Sicherung der Daseinsgrundfunktionen. Diese beinhalten Wohnen“, „Arbeiten“, „Sich erholen“ und „Sich ernähren“. Diese Vorgabe sollte aber nicht nur in einem Ökogebiet gegeben sein, sondern natürlich auch in allen anderen Wohnräumen, die von Planern geschaffen werden.
Um den Bewohnern ein zufriedenes Beieinander zu ermöglichen, stellt dieser Siedlungstyp Freiflächen als Orte der Erholung zur Verfügung. Erholung gilt als eine der Daseinsgrundfunktionen und ist von daher unverzichtbar. Auf solchen Freiflächen können sich die Menschen erholen, regenerieren und neue Kräfte für ihre täglichen Aufgaben sammeln.
Ökologisches Konzept
Die ökologischen Anforderungen an ein Ökogebiet sind vielzählig, haben aber jedoch alle eine Maxime als Ziel : eine umweltverträgliche und nachhaltige Bau- und Lebensweise. Zur nachhaltigen Lebensweise gehört unter anderem eine erhöhte Energieeffizienz. Dies kann zum einen die Verwendung alternativer Wärme- und Stromerzeuger sein, wie z.B. ein Blockheizkraftwerk. Photovoltaik oder Solaranlagen erfreuen sich aber auch immer weiterer Beliebtheit. Diese absorbieren die
Sonnenstrahlung und transformieren diese in Strom um.
Zum anderen kann das aber auch eine kontrollierte Lüftung von Wohneinheiten erreichen. Durch spezielle Lüftungssysteme wird die „alte,verbrauchte“ Luft durch Erzeugung von Unterdruck aus den Wohneinheiten entzogen und durch frische Luft wieder ersetzt. Dieses Lüftungssystem ist wesentlich effizienter als normales, tägliches Lüften, so dass die Wände nicht so schnell abkühlen und man die Wohnung nicht erst wieder aufheizen muss.
Ein weiterer Aspekt ist die Regenwassernutzung. Das Regenwasser soll hierbei in einem Becken aufgefangen werden. Wenn genügend Regenwasser gesammelt wurde, wird es für die Weiterverwendung aufbereitet. Die Hauptnutzung des Regenwassers liegt darin, alltägliche Arbeiten zu erledigen, bei denen man sonst auf das Grundwasser oder das von der Stadt zur Verfügung gestellte Wasser zurück greift. Das beinhaltet unter anderem Toilettenspülungen, Gartenbewässerung, etc. Der deutsche Durchschnittsbürger verbraucht 127 Liter Trinkwasser am Tag, davon alleine 40 Liter für die Toilettenspülung. Dies stellt eine enorme Verschwendung dar.
Beim Bau einer solchen Ökosiedlung wird Wert auf eine minimierte Versiegelung gelegt. Das heißt , dass man Flächen, die nicht zwangsweise versiegelt werden müssen, unversiegelt lässt.
Der Aspekt des Umweltschutzes und der Umweltverträglichkeit wird nicht nur durch eine strukturierte Mülltrennung gedeckt. Das beinhaltet natürlich das Verhalten des Menschen gegenüber der Natur und seiner Umgebung. Das wird aber auch großteils durch die vorangegangenen Aspekte wie Energieeffizienz/ Regenwassernutzung/ minimierte Versiegelung gedeckt. Als Beispiel gelten hier Gründächer, die sich vor allem auf Flachdächern empfehlen. Diese Siedlungsbiotope haben eine lokalklimatische Wirkung und wirken unterstützend bei der Regenwasser-Bewirtschaftung.